Hier gibt es einige der poetischen Texte, die zu meinen Bildern entstanden sind. 


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 Grenzenlos

 

Wer spricht von Grenzen, Mauern, Zäunen?

Längst habe ich sie überwunden, erblicke das Wahre.

Ohne Anfang, ohne Ende atme ich die Stille, war

immer gewesen, werde immer sein.

Ich, die ich du bin und du und wir und alles.


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 Ganz oben

 

Schritt um Schritt nähere ich mich dem Gipfel, lasse Häuser hinter mir, Menschen, Verpflichtungen, Gewohnheiten. Mein Gepäck trage ich nun selbst, keine Sherpas begleiten mich in diese Höhen. Mein Gepäck ist leicht geworden. Ein wenig Selbstmitleid noch, die letzten Krümel eines Zweiflers, Angst in homöopathischer Dosis.

Ich bleibe stehen, blicke nach unten.

Wie schön doch dieser Weg ist, jetzt, wo ich ihn von hier aus erblicke.

Da unten sah er dunkel aus, steinig und endlos.

Ich wende mich zum Gipfel und da! ... sehe ich meine Ahnen, all meine unsichtbaren Weggefährten. Unsichtbar waren sie für mich. Jetzt sehe ich, kann euch danken, eure helfende Hand ergreifen.

Ganz oben nun betrachte ich die Welt.

Und plötzlich ... ist da kein Betrachter mehr.

Die Welt, wie schön ich bin ...


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 Rotes

 

... und das Rot erzittert unter meinen Händen, bricht auf, versetzt sich selbst in Wallung, Bewegung aus dem Urgrund. 

Nicht kämpferisch, nicht scharf und hart, doch kraftvoll in seinem ruhenden Stolz.

Vereint mit dem Betrachter, strömt es aus der flachen Nichtigkeit in das ewige Jetzt.

Oh Rot, liebend erreichst du jedes Herz, das ohne Rüstung vor dir steht.


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 Traumzeit

 

Die Zeit für den Traum ist gekommen, doch der Traum schlüpft aus der Zeit. Die Zeit schafft den Raum für den Traum, doch der Traum schlüpft aus der Zeit. Borgt sich die Freiheit, den Grenzen zu spotten und richtet sich ein im ewigen Ist. Die Zeit hat den Traum fest im Griff, doch der Traum atmet sich in das Sein. Dort füllt er die Taschen mit göttlichem Glanz, nährt sich am Sternengeflüster, spinnt Fäden zu lichten Weltengewändern und wandelt den Göttern entgegen. Der Traum hat seine eigene Zeit, geschaffen aus unserem Sehnen. Er zeigt uns die Macht der ewigen Quelle und reicht uns die Hand zum Leben.

Die Zeit für den Traum ist gekommen, doch der Traum schlüpft aus der Zeit.

 

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